Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) finden sich eine Unmenge von Investorenwarnungen.
Gründe für den großen „Erfolg“ der Anlagebetrüger liegen unter anderem in einer akuten Niedrigzinsphase und der Suche von Privatpersonen nach lukrativen Anlagemöglichkeiten. Auch der leichte Zugang zu Onlineangeboten und scheinbar seriösen Tradingplattformen machte es den Betrügern einfacher, Seriosität und Gewinne vorzuspielen. So ist es nicht selten der Fall, dass beim Anlagebetrug oft realistisch nachgebildete Tradingplattformen im Aussehen von bekannten Produkten des Onlinebankings verwendet werden. Auf diesen Accounts kann dann der auf Gewinne hoffende Investor seine scheinbaren Gewinne oft gleich live nachverfolgen. Hier ist es nicht selten so, dass die Anlagebetrüger sogar Verlustphasen in diesen Plattformen einbauen und darstellen, um besonders realistisch zu wirken.
Die Maschen der Anlegebetrüger sind vielfältig. Hier gilt schlichtweg, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Einerseits ist es zu empfehlen, den Anbieter entsprechend zu überprüfen, andererseits reicht es oft, sich logisch zu überlegen, ob eine derartige Rendite überhaupt denkbar ist.
Die Mittel, derer sich die Anlagebetrüger in der Regel bedienen, sind einfallsreich. Der Einfallsreichtum reicht von in der Regel äußerst professionell gestalteten Internetpräsenzen zu Brokerhäusern und Investmentgesellschaften über neue Verfahren zur Ausbeutung von Goldminen bis hin zu Grundstücken im Urwald. Oft sind diese scheinbaren Investmentgelegenheiten umfassend durch Urkunden und Garantien „zertifiziert“.
Hier gilt es sich insbesondere an folgende Grundregeln zu halten:
Speziell in Zeiten der sehr niedrigen Zinsen und begrenzten Anzahl von lukrativen und auch seriösen Anlageformen sind Investmentbetrügereien an der Tagesordnung. In der Betrugskategorie des Investmentbetruges bzw. Anlagebetrugs gibt es eine beinahe unendliche Anzahl von verschiedenen Betrugsformen bzw. Typen. Allen Investmentbetrügereien gemein ist der Umstand, dass ein oder mehrere Investoren mit attraktiven Prämien oder hohen Zinsen zu einem „Investment“ veranlasst werden. Recht verbreitet sind das sogenannte Schneeballsystem und sich daraus ergebende Abwandlungen.
Als Schneeballsystem / Pyramidensystem werden Investmentformen bezeichnet, die zum Funktionieren eine ständig wachsende Anzahl an Teilnehmern mit damit verbundenen Teilnehmerprämien benötigen, um das System aktiv zu halten. Gewinne für Teilnehmer entstehen beinahe ausschließlich dadurch, dass neue Teilnehmer in den Systemen mitwirken und Geld investieren, ohne jegliche Dienstleistung oder ein Produkt zu erhalten.
In der Regel funktionieren Pyramidensysteme so lange, wie genügend neue Teilnehmer für das System lukriert werden können. Sobald die neue Teilnehmerzahl, beispielsweise aufgrund schlechter Berichte über das jeweilige System, nachlässt bzw. ganz versiegt, führt dies dann dazu, dass das System früher oder später kollabiert und zumeist jene, die nicht an der Spitze der Pyramide stehen, mit dem Schaden übrig bleiben.
Ein weiterer recht verbreiteter Typ des Investmentbetruges ist das sogenannte Ponzi-System, welches nach dem amerikanischen Betrüger Charles Ponzi benannt ist. Zu dieser Betrugsmasche zählen versprochene Geldanlageformen, für die sehr hohe Renditen zugesagt werden, die aber in der Regel nur auf dem Papier existieren. Anfangs beruht die Glaubwürdigkeit dieser weit überhöhten Renditen für die Investoren darauf, dass tatsächlich Renditen an die Anleger ausbezahlt werden. Diese Vorgehensweise führt dazu, dass der jeweilige Betrugstyp sich in der Regel weiter herumspricht und weiter expandiert, da die Anleger das Ausbezahlen dieser Renditen als Vertrauensbeweis für das Funktionieren dieses Investments auslegen. Nachdem die zugesagten, zumeist absurd hohen Renditen faktisch nicht erwirtschaftet werden können, besteht das System nur so lange, wie auch neue Investoren gefunden werden können, die auch die laufenden Renditeauszahlungen finanzieren. Das System bricht zusammen, wenn eine größere Zahl der Anleger versucht, ihre Einlage zurückzuerhalten.
Die Begriffe Schneeballsystem und Ponzi-System werden teilweise synonym verwendet. Ein typischer Unterschied zwischen den Betrugsformen ist, dass beim Ponzi-System der Gründer des Systems direkt die Anleger anspricht bzw. kontaktiert und zum „Investment“ bewegt. Beim Ponzi-System sind somit den Teilnehmern der oder die Gründer des Systems bekannt. Das Schneeballsystem oder Pyramidensystem wird seinem Namen insofern gerecht, als dass die an der Spitze der Pyramide stehenden Gründer den neuen Teilnehmern zumeist nicht bekannt sind. Gemeinsam ist beiden Systemen, dass die Anzahl der Teilnehmer exponentiell steigen muss, um nicht zu kollabieren und dass mit den Beiträgen neuer Teilnehmer die Gewinnausschüttungen der bestehenden Teilnehmer gedeckt werden.
Der Begriff „Rip-Deal“ setzt sich aus den englischen Wörtern „to rip“ („entreißen“) und „deal“ („Geschäft“) zusammen. Der Name ist Programm und läuft zumeist auf Betrugs-, Raub- und Diebstahlsdelikte hinaus.
„Rip-Deals“ sind in der Regel betrügerische Devisentauschgeschäfte bzw. Kaufanfragen, bei welcher die Täter als vermeintliche Kreditgeber oder Käufer auftreten und deren Anbahnung und Abwicklung meist durch ähnliche Vorgangsweisen gekennzeichnet ist. Zunächst werden den Opfern hohe Gewinne oder ein lukratives Geschäft in Aussicht gestellt, wobei diese sodann in Erwartung einer profitablen Abwicklung anschließend bei der Geldübergabe um deren Geld betrogen werden. Mit dem Hintergedanken das Vertrauen des potentiellen Opfers zu erlangen, findet vor dem Hauptgeschäft oftmals auch tatsächlich ein Tausch von geringen Summen, sozusagen als „Probegeschäft“, statt.
Oft melden sich die Täter bei Personen, die im Internet oder in Zeitungen Immobilien oder andere Gegenstände von höherem Wert wie z.B. Schmuck oder Kunstwerke angeboten haben oder z.B. Investitionen suchen. Durch häufigere Kontaktaufnahme wird dem Opfer oft der Eindruck vermittelt, dass es sich tatsächlich um einen potenten Interessenten handelt, der sogar bereit ist, ohne den Preis drücken zu wollen, die volle Summe zu bezahlen. Die Inserenten werden dann unter Vortäuschung von Interesse an dem Objekt vortrefflich nach Norditalien, aber auch Frankreich, Spanien, Türkei oder die Benelux-Staaten gelockt, wo sich die Täter mit ihnen meist in einem vornehmen Hotel treffen. Bei den Treffen interessiert die Täter dann das ursprünglich angebotene Objekt nicht mehr, vielmehr wird den Opfern ein lukratives Devisentauschgeschäft, oft Euro gegen Schweizer Franken, angeboten. Das offensichtlich „schlechte Geschäft“ für den Betrüger wird damit begründet, dass das Geld illegal erworben wurde oder Schwarzgeld sei.
Bei angebotenen Geschäftsmöglichkeiten sollte Sie insbesondere folgende Vorgehensweisen misstrauisch werden lassen:
Aufgrund der Digitalisierung und der Normalisierung im Umgang mit den digitalen Medien sowie der Üblichkeit des Abschlusses von Verträgen via E-Mail und Telefon ist den Betrügern in Sachen Anlagebetrug ein weites Feld eröffnet worden. Während früher vor 20 Jahren der persönliche Kontakt im Vordergrund gestanden ist, reicht heute oft ein professioneller Webauftritt und ein professionell geführtes Telefonat aus, um Opfer dazu zu verleiten, hohe Geldbeträge ins Ausland zu transferieren. Nicht selten werden diese Geldtransfers auch auf Konten in Steuerparadiesen oder z.B. nach Asien (z.B. Singapur oder Hongkong) durchgeführt.
Viele potenzielle Betrüger operieren in Sachen Anlegerbetrug vom Ausland aus und sind daher schwer zu fassen. Den jeweiligen Finanzmarktaufsichten bleibt sodann in der Folge nichts anderes mehr übrig, als Anleger zu warnen, dass die Anbieter keiner Kontrolle der Finanzmarktaufsicht oder der Europäischen Zentralbank (EZB) unterliegen.
Nachdem für den Geschädigten der Rückhalt des Geldes naturgemäß im primären Fokus steht, sind hier umgehend Schritte zu setzen, um den einzelnen Überweisungen des Geldes zu folgen, im Idealfall in der Folge Konten sperren zu können und das investierte Kapital zurückzuerhalten.
Wenn Sie vermuten, dass Sie möglicherweise Opfer eines Anlagebetruges geworden sind, so ist Eile geboten. Neben einem möglichen Strafverfahren oder einem Zivilverfahren ist es in Fällen von Anlagebetrug entscheidend, möglichst sofort Schritte zur Sperrung von Konten (Kontensperrungen) zu unternehmen, um Vermögenswerte zu sichern. Je schneller Sie diesbezüglich eine erfahrene Anwaltskanzlei einschalten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, Gelder sichern zu können.
Law Experts Rechtsanwälte Österreich verfügen über die entsprechenden Kontakte zu Ermittlungsbehörden weltweit, sodass – abgesehen von einem allfällig eingeleiteten Strafverfahren in Europa – schnell und effizient dort gehandelt werden kann, wo sich das Geld voraussichtlich befindet.
Law Experts Rechtsanwälte Österreich helfen Ihnen, Investmentbetrügereien oder sogenannte „Rip-Deals“ frühzeitig zu erkennen und geplante Verkäufe, sowohl an Österreicher wie Ausländer, ordentlich, seriös und sicher abzuwickeln. Wir beraten Sie umfassend hinsichtlich der Sicherheit geplanter Verkäufe und stehen Ihnen sowohl bei der Anbahnung als auch der Abwicklung Ihres Verkaufs bzw. Transaktionen zur Seite.
Law Experts Rechtsanwälte Österreich wickeln alle Geld- und Immobilientransaktionen über speziell versicherte und bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer registrierte Treuhandkonten ab.
Law Experts Rechtsanwälte Österreich vertreten Sie auch, wenn Sie Opfer eines Betruges geworden sind. Kontaktieren Sie uns unverbindlich. Unsere Spezialisierung und Erfahrung gibt Ihnen die Sicherheit, den eingetretenen Schaden so weit wie möglich mindern zu können.
Rechtsanwalt Mag. Gamsjäger spezialisierte sich nach seinem Rechtsstudium und Rechtspraktikum am Bezirksgericht Telfs, Bezirksgericht Kitzbühel und am Landesgericht Innsbruck für Strafsachen auch auf den Bereich Verwaltungsstrafrecht, Wirtschaftsstrafrecht und allgemeines Strafrecht. Er war zudem als Ausbildungsjurist beim Land Tirol, der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck und als geprüfter Verwaltungsjurist in der Marktgemeinde Telfs tätig. Mag. Gamsjäger verfügt daher über hervorragende Kontakte zu Behörden und Gerichten. Als bestens ausgebildeter Rechtsanwalt verfügt Mag. Gamsjäger über viele Jahre Erfahrung als Rechtsanwalt und konnte als Strafverteidiger bereits eine Vielzahl von Erfolgen in Strafverfahren für seine Mandanten erreichen.
Rechtsanwalt Dr. Wiesflecker war im Zuge seiner anwaltlichen Tätigkeit in Wien und dann Tirol in spektakulären, international medial präsenten und länderübergreifenden Millionenbetrugsfällen erfolgreich tätig. Im Zuge seiner Tätigkeiten konnten neben der strafrechtlichen Verfolgung der Täter auch Millionensummen zugunsten der Betrugsopfer restituiert werden. Aufgrund seiner mehrjährigen Tätigkeit in renommierten, international tätigen Wirtschaftskanzleien und seiner Spezialisierung im Bereich des internationalen Wirtschaftsrechtes und internationalen Vertragsrechtes sowie des Zivilrechtes verfügt Dr. Hannes Wiesflecker über das entsprechende Fachwissen und jahrelange Erfahrung, um das notwendige wirtschaftsrechtliche Know-how einbringen zu können. Überdies verfügt Dr. Wiesflecker über mehr als 10 Jahre Erfahrung als IT Experte und hat somit das entsprechende Know-how, um die zumeist digital agierenden Tätergruppen bestmöglich auszuforschen.
Law Experts Rechtsanwälte beraten und unterstützen Sie im Team österreichweit. Dr. Wiesflecker und Mag. Gamsjäger sind nicht nur dynamische und moderne Rechtsanwälte, sondern verfügen auch über jahrelange Praxiserfahrung und umfassendes Spezialwissen. Wir garantieren Ihnen, dass Ihre Rechtssache ausschließlich von qualifizierten Experten bearbeitet wird.
Law Experts Rechtsanwälte verfügen über internationale Erfahrung und Standorte in Innsbruck (Kanzleisitz), Telfs und Wien (Sprechstellen). Unser Partnernetzwerk hilft Ihnen, den optimalen Weg für Ihr Vorhaben zu finden und zu gehen.
Die Leistungen unserer Kanzlei in Kürze:
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